Der Werkzeugwechsel kann
entweder manuell oder automatisch erfolgen. Dies kann entsprechend unter F8-F8-F2 Werkzeugwechsel_Drehen.htm
definiert werden.
Zur Erinnerung: Bei pcdreh
3.0 sowie bei pcdreh für Windows bis Version R05 erfolgt die Bearbeitung ohne
Wechsel. D.h. die Ausgabe kann nur für die Objekte erfolgen, die das gleiche
Werkzeug haben. Mit dem Werkzeugwechsel ist es nun möglich die gesamte
Zeichnung in einem Arbeitsschritt zu bearbeiten. Dabei sollte die Reihenfolge
der Objekte mit gleichen Werkzeugen natürlich hintereinander liegen, um
unnötigen Werkzeugwechsel zu vermeiden.
Voraussetzungen für den Werkzeugwechsel
Um
den Werkzeugwechsel durchführen zu können, benötigen Sie Folgendes:
1
Die
PLUS-Software-Lizenz. Siehe auch F8-F5-F3
PC-Einstellungen-Software-Lizenz.htm
2
Eine
Werkzeugaufnahme mit guter Wiederholgenauigkeit z.B.: System Multifix.
3
Eine aktuelle
Werkzeugsatz-Datei mit den dazu gehörigen Werkzeugen.
4
Alle Objekte in
der Zeichnung müssen Werkzeuge aus der Werkzeugsatz-Datei hinterlegt haben.
5
Die Nummer des
aktuellen Werkzeuges muss im Programm sowie an der Maschine identisch sein und
der aktuelle Drehstahl (der Master) muss im Nullpunkt stehen.
Über
die Werkzeugsatz-Datei hat jedes Werkzeug einen definierten Wechselpunkt
zugeordnet bekommen. Damit weiß pcdreh für Windows für jedes Werkzeug, wie weit
es relativ zum Master-Werkzeug fahren muss um einen Werkzeugwechsel zu
ermöglichen.
Der Ablauf:
Trifft
das Programm während der Ausgabe über F2 Start auf ein Objekt mit einem anderen
Werkzeug wird die Wechselprozedur eingeleitet.
1. Nullposition
Nach
der Bearbeitung der letzten Drehbahn fährt das Werkzeug zuerst auf die
Nullpostion zurück.
2. Zum Wechselpunkt
Von
dort fährt es weiter zum eigentlichen Werkzeugwechselpunkt. Dabei hat man die
Wahl, ob beide Achsen gemeinsam verfahren (interpolieren) oder ob die Achsen
einzeln verfahren sollen. Eine weitere Wahl ist, ob zuerst die X-Achse, dann
die Y-Achse oder umgekehrt, zuerst die Y-Achse, dann die X-Achse verfahren
sollen.
(siehe
F8-F8-F2
Werkzeugwechsel_Drehen.htm)
Wenn
das Werkzeug am Wechselpunkt angekommen ist, wird geprüft, ob die Länge bzw.
Breite des neuen Werkzeuges kleiner oder größer ist als die des Aktuellen.
Ist
eine der beiden Größen beim neuen Werkzeug größer als beim alten, so wird der
Abstand entsprechend korrigiert.
3. Wechseln
Nun
wird zum Wechseln aufgefordert. Sie können in aller Ruhe das Werkzeug wechseln
und mit Ok bestätigen. Wäre das neue Werkzeug in Länge und Breite kürzer, würde
dann die Differenz verfahren werden.
4. zurück zur Nullposition
Als
letztes wird jetzt vom Wechselpunkt zur Nullposition des nächsten Objektes
verfahren. Das Objekt wird gedreht.
Der
gesamte Vorgang lässt sich natürlich auch über F3-Sim simulieren.
Werkzeuge Einrichten:
Wenn man mit mehreren Objekten und Werkzeugen sinnvoll arbeiten möchte, so müssen die Werkzeuge erfasst und den Objekten in der Zeichnungen zugeordnet werden.
Die Drehwerkzeuge, die Sie benutzen wollen, können (müssen) Sie in einer Datei, der Werkzeugsatzdatei erfassen. Diese hat die Datei-Endung *.WZW. Laden Sie zuerst die Datei „leer.wzw“. Speichern Sie diese Datei dann mit F4 unter einem Namen der Ihnen zusagt. Z.B: „WZ-Satz-1.wzw“ oder „Mein-Satz.wzw“. Richten Sie das erste Werkzeug ein, wie weiter unten beschrieben. Ab dann brauchen Sie nur noch F3 Speichern drücken um die aktuellen Änderungen zu speichern.
Jedes Werkzeug hat einen anderen Nullpunkt bezogen auf das erste Werkzeug in der Liste. In der Liste steht die Werkzeug Nr. bzw. auch laufende Nr., die Nullpunktverschiebung in Längs- und in Quer-Richtung (diese Nullpunktverschiebung wird auch als Korrekturwert bezeichnet) und einem Text, der als Werkzeug Identifizierung verwendet wird. Ferner kann man die Funktion Kühlmittel An/Aus pro Werkzeug setzten.
Sie brauchen sich für alle Werkzeuge, die Sie haben nur einmal eine Werkzeugsatzdatei anlegen. Bei vielen Werkzeugen können Sie mehrere Dateien anlegen z.B.: für Außenwerkzeuge eine und eine andere für Innenwerkzeuge. Die Verwendung von Schnellwechseleinsätzen ist sehr vorteilhaft bzw. Pflicht. Im Betrieb geben Sie dann nur noch die Werkzeugnummer an. Pcdreh für Windows verwaltet die unterschiedlichen Nullpunkte selbstständig.
Die Werkzeugsätze werden im SYSTEM-Menü F8 unter Werkzeugvoreinstellung F8 verwaltet. Die Anzahl an ist auf 16 begrenzt.
Mit pcdreh für Windows kann auch ein vollautomatischer Werkzeugwechsler angesteuert werden. Die Wechsler von HSE sind mit Wechseltellern bestückt. Jeder Teller hat dann eine zugehörige Werkzeugsatzdatei. Die laufende Nr. der Tellerposition muss mit der Werkzeug Nr. identisch sein. Die aktuellen Positionen werden innerhalb des Programms verwaltet, jedoch muss der Wechsler beim starten des Programms auf der Tellerposition Nr. 1 stehen. Weil sonst alles nicht stimmt J
Der Wechsler wird an dem Z-Achsen Anschluss der Elektronik angeschlossen.
Einrichten neuer Werkzeuge:
Wechseln Sie in die Werkzeugverwaltung F8 F8.
Das erste Werkzeug sollte ein Drehstahl sein, den man öfter benutzt. Beispielsweise ein Seitenstahl. Dieser hat immer den Nullpunkt bei X=0 und Y=0. Wenn er auf dem Support eingespannt ist, drehen Sie im Einrichtbetrieb (F1=Ein) mit ihm etwas von der Stirnseite ab, der Betrag ist unwichtig. Nun müssen Sie Taste [c] drücken um die Anzeige zu Nullen (bzw. die X-Richtung zu Nullen), dies ist sehr wichtig. Dann drehen Sie etwas von der Außenseite ab, der Betrag ist wieder völlig unwichtig. Nun fahren Sie den Schlitten soweit zurück, das der Abs.X-Wert im Programm wieder Null zeigt. Auf Abs.Y muss noch der Wert vom Zustellen in Y-Richtung zu sehen sein. Nun drücken Sie wieder [c] um alles zu Nullen. Dieser Stahl ist damit genullt.
Jetzt kommt der erste Wechselstahl dran. Klicken Sie auf Werkzeug Nummer 2. Wenn diese Frage kommt, klicken Sie auf nein:
Beispielsweise ein
Nutenstahl mit der Breite 1mm auf Position 2. Dieser sei kleiner als der
Seitenstahl. Jetzt brauchen Sie nur noch mit beiden Achsen so verfahren, dass
er in Plan- als auch in Längs-Richtung das vorher abgedrehte Material ankratzt.
Jetzt drücken Sie: .
Dabei wird der Wert der in den Achsen steht übernommen. Nun spannen Sie den
dritten Stahl ein. Ein Abstechstahl, breite 2mm. Diesen verfahren Sie wieder
so, dass er das Material ankratzt. Und drücken wieder F8. Nach diesem Prinzip
stellen Sie alle Stähle ein. Sie dürfen dabei niemals Nullen, weil dann der
bezug verloren gehen würde.
Werkzeugpositionen testen:
Zum Testen der Positionen empfiehlt es sich das Fenster so anzuordnen, das Sie neben dem Fenster auch die Wechselpunkte sehen können:
Über
fahren Sie dabei einfach den hinterlegten
Wert. Ein erneuter Klick auf diese Schaltfläche bewirkt, daß die Maschine den
Weg in umgekehrter Richtung wider zurück fährt.
Drücken
Sie hingegen in der Werkzeugliste auf die entsprechen Werkzeugnummer wird (nach
Bestätigung) ein kompletter Wechsel vollzogen.