Zum Gewindeschneiden wird eine zusätzliche
Hardware gebraucht. Der Winkelschritt-Encoder, ab nun immer Encoder genannt.
Dieser kann eine Umdrehung an der Welle in 100 bis 5000 Elektronische Schritte
üblicherweise 1024 auflösen. Diese werden von pcdreh für Windows verarbeitet.
Das Programm baut in Verbindung: Encoder, Steuerung und Schrittmotor an der Längsachse quasi ein virtuelles Getriebe auf. D.h.: die Funktion ist die gleiche als wenn Sie Ihr „Norton“-Getriebe einschalten, nur das sich eben keine Zahnräder drehen müssen.
Durch einen Indeximpuls, der nur einmal pro Umdrehung kommt, ist sichergestellt, dass immer an der gleichen Stelle der Schneidvorgang beginnt. Ein Gewinde kann ja nicht in einem Schnitt geschnitten werden.
Ein weiterer Vorteil des Indeximpulses ist es, dass Sie Abends die Maschine und den PC ausschalten können und am nächsten Tag genau der gleichen Stelle das Gewinden nachdrehen könnten.
Der Vorgang des Schneidens beginnt mit dem Indeximpuls. Ab dann wird jeder einzelne Encoderimpuls zur Steuerung des Schrittmotors an der Längsachse ausgewertet. Somit wird die Winkellage der Antriebsspindel erfasst und das Gewinde sehr genau geschnitten.
Folgende Gewinde können geschnitten werden:
Ø Rechts
Ø Links
Ø Metrisch
Ø Zöllig
Ø Jegliche Steigungen (bis zur maximalen Steigung)
Ø Jegliche Gewindetiefen
Ø Mehrgängig
Ø Konisch
Ø Und Kombinationen der Gewindearten
Ø In einer Zeichnung können Sie mehrer Gewinde-Objekte mit unterschiedlichen Gewinden verarbeiten.
Es gibt zwei Grenzbereiche:
1. die maximale mögliche Steigung und
2. die maximale mögliche Futterdrehzahl.
1.) Die maximal mögliche Gewindesteigung ist proportional dem Verhältnis von Schritten pro Millimeter der Längsachse und den Schritte pro Umdrehung des Encoders. Einfaches Beispiel: Längsachse = 200 Schritte, Encoder = 1000 Schritte ergibt 1000 / 200 = 5. Also maximale Steigung 5mm. Nun könnte man denken, na gut, dann nehme ich eben den Encoder mit der größten Auflösung. Für die maximale Steigung wäre das gut aber für die maximale Futterdrehzahl schlecht; siehe unter 2.
2.) Die maximale Futterdrehzahl mit der geschnitten werden kann hängt zum einen von der Auflösung des Encoders ab. Sprich: Hohe Auflösung = hohe Frequenz, die vom Programm verarbeitet werden muss. Und von der Leistung des Systems.
Auf einer Drehmaschine (500mm) mit der STEP5040 und normalen Motoren lässt sich bis ca. 300-400 U/min arbeiten. Dies ist angemessen schnell.
Anschluss:
Der Encoderindex-Ausgang wird an den PIN 15 angeschlossen, der Encodertakt-Ausgang wird an den PIN 13 angeschlossen. Der Encoder sollte über eine Zahnriemen mechanisch an die Spindelwelle angekoppelt werden. Er dreht immer mit.
Um bei einer Erstinbetriebnahme die Funktion zu testen, schalten Sie den Antrieb der Maschine aus, und starten die Zeichnung mit dem Gewindeschneidzyklus. Das Programm arbeitet bis zu dem Punkt wo es auf den Indeximpuls wartet. Wenn Sie nun das Futter mit der Hand drehen, merken Sie wie der Motor der Längsachse mitdreht. Bis zum Ende des Gewinde. Nun fährt der Längsschlitten selbstständig auf den Anfang zurück und das Programm wartet wieder auf den Indeximpuls, sodass ein neuer Zyklus starten kann. Diese Spielchen wiederholt sich solange, bis alle Durchgänge für das Gewinde fertig sind.
Das Gewinde kann im Kontur-Direkt-Modus geschnitten werden. Dies dient z.B.: zum Nachdrehen eines fertigen Gewindes, welches vielleicht im Durchmesser zu groß ist. Im Normalfall wird man auf den Konturzyklus zurück greifen. Hier können Sie ganz normal mit Schruppspan und Schlichten arbeiten.
In der DEMO-Version von pcdreh für Windows kann der Gewindeschneidzyklus simuliert werden.