Wie geht was?

 

 

 

 

 

In diesen Mini-Übungen lernen wir, wie man einfache Formen mit pcdreh für Windows drehen kann. Es wird empfohlen, alle Übungen nacheinander durchzuarbeiten, da sie zum Teil aufeinander aufbauen. Mit dem daraus erlernten Basis-Wissen können wir dann die tiefergehenden Übungen durcharbeiten.

 

 

 

Längsdrehen

 

 

 

 

 

 

 

Gerade:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pcdreh für Windows benötigt immer eine Fläche als Objekt, um die gewünschte Form korrekt interpretieren zu können. Daher zeichnen wir in diesem Fall keine einfache Gerade, sondern immer ein L-förmiges Objekt. Pcdreh für Windows kann dies dann als Fläche verstehen und die entsprechenden CAM-Linien daraus erstellen.

Um also z.B. eine Welle mit 30mm Durchmesser auf 20mm abzudrehen, zeichnen wir eine Linie, beginnend

bei X=0 und D=20. Dabei lassen wir die linke Maustaste gedrückt, bis wir den Zeichenstift über die gesamte Länge des

 

 

 

 

 

 

 

Materials auf den Punkt X=50 (Im Beispiel volle Länge des Materials) und D=20 gebracht haben. Nun lassen wir die linke Maustaste los und es erscheint das Fenster mit den GEO-Parametern. Hier können wir noch einmal die Koordinaten der eben gezeichneten Gerade überprüfen. Haben wir den Zeichenstift auf den gewünschten Koordinaten bewegt, so sind hier keine weiteren Angaben nötig. Wir bestätigen also mit „Ja“.

Nun müssen wir noch eine senkrechte Linie zeichnen um die L-Form zu erreichen. Dazu lassen wir wieder die linke Maustaste gedrückt und ziehen eine Linie bis an den Rand des Materials, also auf die Koordinaten X=50 und D=30. Es darf auch ruhig über den Rand hinaus gezeichnet werden. Dies bewirkt lediglich, dass pcdreh früher mit dem Drehen beginnt als notwendig, da es aufgrund der längeren Senkrechten auf einen größeren Ausgangsdurchmesser schließen würde. Die Folge wäre eine längere Bearbeitungszeit.

Nun lassen wir die linke Maustaste los. Das GEO-Parameter-Fenster bestätigen wir mit „Ja“.

 

 

 

 

 

 

 

 

Um unser Objekte nun zu erzeugen klicken wir einmal mit der rechten Maustaste und bestätigen die erscheinende Meldung mit „Ja“.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun erscheint das Menü mit den CAM-Parametern (siehe: CAM-Ändern_Drehen.htm). Unter „Bearbeitung“ wählen wir hier „Außen“ und unter „Ausarbeitung „Konturzyklus“ (mehr zu den Arten der Ausarbeitung unter Drehen Einleitung.htm).

Die Spanrichtung soll nach links eingestellt sein.

Als Werkzeug wählen wir für diese Ausarbeitung einen Rechteckstahl

mit 5mm Länge und Breite und einem Eckenradius von 0,1mm.

Nachdem wir die erforderlichen Daten eingegeben haben, bestätigen wir mit „Ja“. Unser Objekt ist damit vollständig erstellt und wir können mit dem Drehen beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Fase:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Fase lässt sich mit dem Zeichnen nur einer diagonalen Linie realisieren, da diese eine Komponente in X-, als auch in Y-Richtung besitzt. Dies genügt pcdreh für Windows, um daraus eine Fläche interpretieren zu können.

In unserem Beispiel wollen wir eine 3 mm breite 45°-Fase in die Welle drehen.

Dazu zeichnen wir eine Linie vom Punkt X=3 und D=30 zum Punkt X=0 und D=24.

Anschließend können wir das Objekt mit einem Rechtsklick erzeugen.

Mit einem Klick auf „Ja“ bestätigen wir die GEO-Parameter.

In den CAM-Parametern wählen wir für die Bearbeitung wieder „Außen“ und für die Ausarbeitung „Konturzyklus“.

Die Spanrichtung muss in diesem Fall auf „Links“ gestellt sein, denn eine Bearbeitung mit der rechten Seite der Schneide wäre hier unmöglich. Die Laufrichtung kann sowohl „links herum“ als auch „rechts herum“ eingestellt werden. Wir entscheiden uns für „rechts herum“. Dies bewirkt, dass von außen nach innen geschlichtet wird.

Als Werkzeug kann hier wieder der Rechteckstahl verwendet werden. Für eine Fase eignet sich aber auch ein Rund- oder Rautenstahl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rundung:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für eine Rundung benötigt pcdreh für Windows stets zwei Linien. An deren Schnittpunkt kann dann die Verrundung ausgeführt werden.

Um nun eine Verrundung  mit einem Radius von z.B. 5mm zu erreichen, zeichnen wir wieder ein L-förmiges Objekt, dessen Linien jeweils 5mm lang sind. Und zwar so, dass die Linien genau den Bereich überdecken, der auch später bearbeiten werden soll (siehe Abb.).

Nun müssen wir den Knoten der beiden Linien markieren. Dazu klicken wir zunächst links unter „Darstellung“ die Checkbox „Knoten“ an, um die Knotenansicht zu aktivieren.

Jetzt klicken wir auf „Markieren“ und ziehen anschließend mit der linken Maustaste einen Rahmen um den Knoten zwischen den beiden Linien. Der Knoten wird markiert und wir können mit dem Verrunden beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unter F5-Ändern klicken wir jetzt auf F3-Rund. Nun können wir mit gedrückter linker Maustaste auf den markierten Knoten die Kante verrunden. Je nachdem, wie weit wir dabei die Maus bewegen, vergrößert sich der Radius der Verrundung entsprechend. Er ist jedoch durch die vorgegebene Länge der beiden Linien begrenzt, kann also in unserem Beispiel maximal 5 mm betragen.

Lassen wir die Maustaste wieder los, erscheint das GEO-Parameter-Fenster, indem wir noch einmal den gewünschten Radius überprüfen und gegebenenfalls ändern können. Mit einem Klick auf „Ja“ wird dann die Verrundung ausgeführt.

 

Hinweis: Da beim Radius der Verrundung nach unten hin im Prinzip keine Grenzen bestehen, kann eine Verrundung mit 5mm Radius natürlich auch auf ein Knoten angewendet werden, dessen Linien länger als 5mm sind. In diesem Fall vereinfacht es nur die Arbeit ein wenig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Außen-Kontur:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der dargestellten Kontur kann nicht im Konturzyklus gearbeitet werden, da ein Hinterschnitt vorhanden ist (Erklärung siehe Drehen Einleitung.htm). Abhilfe schafft hier der Modus „Konturparallel“.

 

Da sich die Kontur in diesem Fall nicht mehr am Wellenende, sondern mittendrin befindet, müssen wir diese in pcdreh für Windows komplett abzeichnen (also inkl. der rot markierten Linie). Dies ist notwendig, damit pcdreh für Windows weiß, dass sich rechts von dem gezeichneten Objekt Material befindet und es hier nicht im Eilgang fahren darf.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir zeichnen also die Kontur Schritt für Schritt nach. Hierzu klicken wir wieder unter Zeichnen auf Linie. Mit dem Zeichenstift zeigen wir nun auf den Startpunkt unserer Kontur, also dem unteren Punkt der roten Linie und beginnen mit gedrückter linker Maustaste die erste Linie zu ziehen. Die weiteren vier Linien zeichnen wir nach gleichem Vorgehen, bis wir die letzte Linie fertig haben. Mit einem Klick auf die rechte Maustaste und dem Bestätigen mit „Ja“ erzeugen wir unser Objekt.

Es folgt das CAM-Parameter-Fenster.

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Bearbeitung wählen wir hier wieder Außen. Die Ausarbeitung erfolgt bei dieser Kontur Konturparallel, da wir einen Hinterschnitt in unserer Zeichnung haben. Die Span- und Laufrichtung ist in diesem Fall im Prinzip egal, da die Kontur ohnehin ein Werkzeug erfordert, welches weit genug eindringen und sowohl rechtsseitig als auch linksseitig bearbeiten kann. Die Laufrichtung hat Einfluß auf die Schlichtrichtung. In der Regel erfolgt das Schlichten in die gleiche Richtung wie das Schruppen. Soll in die Gegenrichtung geschlichtet werden, so kann dies hier entsprechend definiert werden.

Wir wählen für beide Optionen Links aus.

Bei der Wahl der Schneiden-Geometrie muss darauf geachtet werden, eine Schneide zu wählen, dessen Länge größer der längsten Plan-Koordinate unserer Zeichnung beträgt, damit diese, ungehindert vom Werkzeughalter, weit genug in das Material eindringen kann. Außerdem muss die Schneide wie bereits erwähnt, sowohl linksseitig, als auch rechtsseitig bearbeiten können.

Ein einfacher Rechteckstahl eignet sich in diesem Fall nicht, da dieser immer nur mit einer Seite bearbeiten kann.

Haben wir alle erforderlichen Angaben gemacht klicken wir auf „Ja“ um das Objekt nun vollständig zu erzeugen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Innen-Kontur:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für das Drehen von Innenkonturen ist grundsätzlich eine Bohrung im Material notwendig. Sie muss über ausreichend großem Durchmesser verfügen, so dass der Drehmeißel ungehindert ins Innere vordringen kann.

Ist diese Bohrung bereits im Material vorhanden, kann diese zu Beginn bei den Materialeinstellungen definiert werden. Sie kann aber auch nachträglich unter „Bohrung“ links im Bereich Zeichnen definiert werden.

In unserem Beispiel gehen wir einmal davon aus, das noch keine Bohrung vorhanden ist. Wir müssen sie daher vor der eigentlichen

 

 

 

 

 

 

Kontur in das Werkstück einbringen.

Die Bohrung  muss fertigungsbedingt zentriert im Material liegen.

Wir zeichnen daher zunächst eine Linie vom Mittelpunkt (0,0) nach links zum Material hin. Je nach gewünschter Tiefe der Bohrung zeichnen wir die Linie entsprechend lang.

Nach dem Zeichnen der Linie erscheint das GEO-Parameter-Fenster, welches wir mit „Ja“ bestätigen, sofern alle Werte korrekt sind.

Mit einem Rechtsklick und dem Bestätigen mit „Ja“ erzeugen wir unser Objekt.

Es folgt das Fenster für die CAM-Parameter.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier wählen wir unter Bearbeitung nun Bohren aus. Wählen wir bei der Ausarbeitung Konturzyklus, so haben wir die Möglichkeit, den Bohrer in regelmäßigen Abständen herauszufahren um den Span zu brechen. Wir wählen hier 5mm, so dass der Bohrer bei einer Bohrtiefe von 20mm insgesamt drei mal den Span bricht.

Unter Geometrie wird bereits automatisch der Bohrer angewählt. Hier müssen wir nun nur noch den Durchmesser und die Länge des Bohrers definieren. In unserem Fall nehmen wir einen Bohrer mit 10mm Durchmesser und 50mm Länge.

Nach einem Klick auf „Ja“ haben wir das Bohrungs-Objekt fertig gestellt und können uns nun der eigentlichen Kontur widmen.

Im Gegensatz zur Außen-Kontur wird bei der Innen-Kontur von Innen nach Außen gezeichnet. Da die Kontur in diesem Fall keinen Hinterschnitt besitzt, kann die erste Linie direkt beim Außendurchmesser der Kontur beginnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir beginnen also wieder mit einer Linie. In unserem Beispiel wählen wir einen Anfangsdurchmesser von 10mm. Daher zeichnen wir die Linie beginnend bei X=0 und D=20. Anschließend zeichnen wir die gewünschte Form mit weiteren Linien ab.

Wenn sie unter F8 F1 Material eine Bohrung D=10 und Länge=20 eingeben wird diese sichtbar.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der kleinere Durchmesser innen sollte logischerweise mindestens dem, der zuvor gezeichneten Bohrung entsprechen. Noch kleinere Durchmesser hätten ansonsten keinen Einfluss mehr auf das Fertigungsergebnis, da hierfür kein Material mehr vorhanden wäre, welches abgedreht werden könnte.

In unserem Beispiel wählen wir den kleinstmöglichen Durchmesser, also 10mm. Die Linie hierfür sollte in der Zeichnung also bei D=10 liegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem Rechtsklick erzeugen wir unser Objekt und gelangen nach einem Klick auf „Ja“ zu den CAM-Parametern.

Unter Bearbeitung wählen wir nun „Innen“ aus. In diesem Modus ist nur die Ausarbeitung im Konturzyklus bzw. Konturdirekt möglich.

Der Wert für „Schruppen Span“ steht hier evtl. noch auf den vorherigen Wert des Bohrungs-Objekts. Er sollte wieder auf einen kleineren Wert, z.B. 1mm gestellt werden.

Für die Span- und Laufrichtung wählen wir wieder „Links“ aus.

Als Werkzeug wählen wir diesmal unter „Geometrie“ einen Rautenstahl mit einer Plattenbreite von 6mm und einer Plattenhöhe von 10mm.

Mit einem Klick auf „Ja“ übernehmen wir die Einstellungen und erzeugen unser Objekt.

 

Hinweis: Beachten Sie bitte insbesondere bei der Innen-Bearbeitung die Einstellungen für die Sicherheitswege (siehe auch F8-F3 CAM-Voreinstellungen_Drehen.htm). Sind hier zu große Werte eingetragen, könnte das Werkzeug mit der Rückseite in der Eilfahrt das Material anstoßen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plan-Kontur:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Zeichnen einer Plan-Kontur erfolgt im Prinzip genauso wie das Zeichnen der anderen Konturen. Wichtig hierbei ist vor allem, die Einstellungen der CAM-Parameter entsprechend zu ändern.

Die CAM-Linien verlaufen bei einer Plan-Kontur anders als bei einer Außen- oder Innen-Kontur. Bei letzteren verlaufen sie immer parallel zur Mittellinie. Bei Plan-Konturen hingegen verlaufen sie stehts parallel zur Planseite, bzw. senkrecht zur Mittellinie.

Entsprechend verfährt dann auch der Drehmeißel, also immer von Innen nach Außen, bzw. von Außen nach Innen.

Unter dieser Berücksichtigung ist leicht zu erkennen, dass sich

die links abgebildete Zeichnung nur im Konturparallelmodus bearbeiten ließe, da sie einen Hinterschnitt (rote Linie) aufweist.

Die Bearbeitung im Konturparallelmodus ist jedoch beim Plandrehen nicht möglich.

Mit einem kleinen Trick lässt sich die Form aber auch im Konturzyklus drehen. Dafür teilen wir unser Objekt einfach in zwei L-förmige Objekte auf.

Jedes Objekt für sich betrachtet beinhaltet dann keinen Hinterschnitt mehr. Wichtig hierbei ist nur, zu beachten, dass genügend Raum für die Schneide entsteht. Daher sollte das erste Objekt das zweite ein wenig überlappen. Wie groß hier die Überlappung zu wählen ist, hängt vor allem von der Geometrie und Größe der Schneide ab.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir die Zeichnung abgeschlossen haben, ändern wir noch die Einstellungen der CAM-Parameter für das Plandrehen.

Unter Bearbeitung wählen wir nun „Planseite“.

Daraufhin kann man sehen, dass die Bezeichnung der Spanrichtung sich von „Rechts“ bzw. „Links“ auf „Innen“ bzw. „Aussen“ ändert.

Wir wählen für Objekt 1 „Aussen“. Für das Objekt 2 wählen wir später „Innen“. Dies bewirkt, dass pcdreh für Windows mit dem Drehen des zweiten Objekts quasi in der Mitte der gesamten Form beginnt. Unterhalb der Mitte befindet sich Objekt 1, welches ja vor Objekt 2 bereits gedreht wurde. Die Schneide hat somit nach hinten hin Platz und kann ungehindert in das Material vordringen. Alternativ kann auch eintauchen längs zur Kontur angeklickt werden um ein Eintauchen im rechten Winkel zu vermeiden.

 

 

 

Inhaltsverzeichnis.htm

 

Teil III Referenz.htm

 

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